Ein Recht auf Homeoffice würde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Davon bin nicht nur ich überzeugt. Auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das bereits bestätigt. Wann also können Eltern in Deutschland damit rechnen, einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice eingeräumt zu bekommen?
Verantwortlich ist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Arbeitsminister Hubertus Heil hat verkündet, einen gesetzlichen Anspruch auf mobiles Arbeiten einführen zu wollen. Seitdem warte ich, wie sicherlich viele Eltern, händeringend auf dessen Umsetzung. Aber nach der ersten größeren Welle an Berichterstattungen blieben konkrete Folgen aus. Was ist da los? Ich habe mich direkt mit dem Bundesministerium in Verbindung gesetzt.
Hier die Antwort vom BMAS zum Recht auf Homeoffice
Auf meine Anfrage hin bekam ich nach kurzer Zeit folgende Antwort zurück:
Auch in dieser Legislaturperiode bleibt das Thema mobile Arbeit bzw. Homeoffice auf der politischen Agenda. In dem aktuellen Koalitionsvertrag (S. 68 ff.) wurde Folgendes zu diesem Thema vereinbart:
„Beschäftigte in geeigneten Tätigkeiten erhalten einen Erörterungsanspruch über mobiles Arbeiten und Homeoffice. Arbeitgeber können dem Wunsch der Beschäftigten nur dann widersprechen, wenn betriebliche Belange entgegenstehen. Das heißt, dass eine Ablehnung nicht sachfremd oder willkürlich sein darf. Für abweichende tarifvertragliche und betriebliche Regelungen muss Raum bleiben.“
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen über die konkreten Inhalte eines Gesetzentwurfs zur Umsetzung des Koalitionsvertrags und über dessen Zeitplan derzeit leider keine näheren Informationen zukommen lassen können.
Rückmeldung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales am 14. Juni 2022
Fazit: Recht auf Homeoffice kommt… irgendwann… hoffentlich
Ein Erörterungsanspruch über mobiles Arbeiten hat es immerhin bis in den Koalitionsvertrag geschafft. Über konkrete Inhalte und den Zeitplan zur Umsetzung will man sich nicht in die Karten gucken lassen.
Den Begriff „Erörterungsanspruch“ finde ich hierbei leider recht schwach gewählt. Das Recht, mit seinem Arbeitgeber darüber zu sprechen, hat schließlich heute schon jeder. Natürlich kannst du deinem Arbeitgeber alles mögliche vortragen. Nur was das bringt, ist eben die Frage. Nach einer stabilen rechtlichen Grundlage, mit der Eltern Homeoffice aktiv und im Regelfall erfolgreich einfordern können, klingt das leider nicht.
Wollen wir hoffen, dass zugunsten von Vereinbarkeit von Familie und Beruf dieser weit gefassten Beschreibung auch konkrete Taten folgen. Eltern haben leider eine schlechte Lobby…
Wie geht es weiter?
Was glaubst du? Wird das Recht auf Homeoffice in dieser Legislaturperiode umgesetzt? Gibt es etwas, was wir als Eltern tun können, um auf die Wichtigkeit des Themas aufmerksam zu machen? Zu zeigen, dass dies ein wichtiger Schritt in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist? Schreib es mir als Kommentar oder sende mir eine Nachricht!